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Bruno Lorenzon, Mercurey
Für den französischen Weinführer Bettane & Desseauve ist Bruno Lorenzon ohne Zweifel einer der begabtesten Winzer in Burgund und verlieh ihm folgerichtig den Titel "Winzer des Jahres 2020". Bruno Lorenzon ist ein Visionär. Nach seiner Önologieausbildung arbeitete er ab 1989 zuerst als beratender Önologe in Neuseeland und Südafrika, um dann 3 Jahre später Vertriebsdirektor der Küferei von Mercurey zu werden. In dieser Funktion bereiste er mehr als die Hälfte des Jahres die verschiedensten Weinbauregionen der Welt und nutzte diese Zeit, sich mit den unterschiedlichsten Weinen auseinander zu setzen. Schnell war ihm klar, welchen Weintypus er auf seinem Familienweingut in Mercurey erzeugen wollte: elegante und athletische Weine, geprägt durch Feinheit und Mineralik, die Antipoden zu den "gedopten" Muskelpaketen der neuen Welt sein sollten.
Als sein Vater ihm 1997 das Weigut übertrug fiel der Startschuss und er begann konsequent seine Vorstellungen umzusetzen. Ziel ist möglichst hochwertige, gesunde Trauben zu ernten und diese auf natürlichste Weise zu vinifizieren. Bereits seit den 80er Jahren werden keine Herbiziede mehr verwendet. Er erhöhte die Bestockungsdichte auf 14.000, in zwei Parzellen sogar auf 20.000 Stöcke pro Hektar. Er hob die Höhe der Rebstöcke von üblicherweise 1,10 m auf 1,70 m, damit eine größere Blattoberfläche entsteht, was die Photosynthese begünstigt. Gleichzeitig spenden die höheren Rebstöcke den benachbarten Reben Schatten, so daß die reifenden Traubenhängel vor zu intensiver Sonneneinwirkung geschützt sind. Da auch die Böden intensiv bearbeitet werden, hat Bruno Lorenzon bis zu 800 Std. Arbeitsleistung pro Hektar Rebfläche.
Er strebt Maximalerträge von 35 hl/ha an. Die Lese erfolgt manuell und die Trauben werden in 6 kg fassenden Behältern in das Weingut transportiert. Die Vinifikation der Weine erfolgt "ohne Doping". Seit 2018 wird auf Säureanreicherung und Chaptalisation verzichtet. Die Weine sollen den Carakter des Jahrgangs wiederspiegeln und nicht maskiert wirken.
Bei den Rotweinen ist er in den letzen Jahren verstärkt zu der Vergärung der Trauben mit Stengel, der sog. Vendange entière übergegangen. Die Vinifikation wie auch der Ausbau der Weine soll möglichst ohne Eingriffe des Winzers erfolgen. Er benutzt nur Holzfässer, die von ihm aus selektierten und mindestens 3 Jahre getrocknetem Holz gefertigt werden. Auch hier überlässt der Qualitätsfanatiker nichts dem Zufall.
Bruno Lorenzon sieht sich als Weißweinwinzer, der Rotweine im Stil der Weißweine erzeugt. Weine mit Finesse, Eleganz und einem verblüffenden Charme.
In den letzen Jahren hat er beste Rebberge in Monatgny (ges. 4 ha) von der Familie seiner Frau erworben, von deren Qualität er restlos überzeugt ist. Schrittweise führt er hier sein "System Lorenzon" ein. Er ist sich sicher, dass die Reputation dieser Weine enorm zulegen wird. In unseren Augen mit ihm an der Spitze.